Tripper

Tripper
Trịp|per 〈m. 3durch die Neisseria gonorrhoeae hervorgerufene Geschlechtskrankheit, die sich in Entzündung der Schleimhäute der Geschlechtsorgane äußert; Sy Gonorrhö [→ trippen]

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Trịp|per, der; -s, - [zu niederd. drippen = tropfen, also eigtl. = Tropfer (nach dem eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre)]:
Gonorrhö:
[den, einen] T. haben;
sich den T. holen.

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Tripper
 
[zu niederdeutsch drippen »tropfen«] der, -s/-, Gonorrhö, häufige Geschlechtskrankheit, die durch Bakterien (Gonokokken) der Art Neisseria (Neisseria gonorrhoea) hervorgerufen wird; die Übertragung vollzieht sich durch Schleimhautkontakt beim Geschlechtsverkehr, selten durch Schmierinfektion. Der Verlauf ist bei Männern meist akut, bei Frauen chronisch. Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 4 Tagen (bis sieben Tage) treten beim Mann als Symptome einer Harnröhrenentzündung besonders bei der Harnentleerung Brennen und Jucken in der vorderen Harnröhre mit eitrigem, später wässrigem Ausfluss auf, durch den die Infektion auch auf Eichel und Vorhaut übergreifen kann (Balanoposthitis). Bei dem nach etwa drei Wochen durch aufsteigende Entzündung auftretenden Befall der hinteren Harnröhre kommt es zu häufigem schmerzhaftem Harndrang (Pollakisurie) mit Blutbeimengung am Ende, schmerzhaften Erektionen und Fieber. Komplikationen bestehen in einem Übergreifen auf Prostata, Nebenhoden, Samenblase, Samenstränge und Lymphknoten; eine Harnröhrenverengung kann durch Bildung von Narbengewebe entstehen. Nach 3-6 Wochen geht die Erkrankung in einen chronischen Verlauf über, der durch Verklebung der Harnröhrenmündung und sporadisches Brennen in der Harnröhre und morgendliche Entleerung einer milchigen Absonderung (»Bonjourtröpfchen«) gekennzeichnet ist. Hierbei besteht nach wie vor Infektiosität.
 
Bei der Frau ist der gonorrhoische Harnröhrenkatarrh meist symptomärmer; in der Regel ist neben der Harnröhre auch der Gebärmutterhals (einschließlich Halskanal) betroffen, was sich in gelblichen Ausfluss äußert, bei Erwachsenen (außer Schwangeren) jedoch selten die Scheide, häufiger die Mastdarmschleimhaut, auch die Bartholin-Drüsen (Bartholinitis). Komplikationen treten in Form einer Ausweitung auf die gesamte Gebärmutter, auf Eileiter und Eierstöcke, auch auf das Bauchfell (chronische Beckeninfektionen) auf. Durch (nichtgeschlechtliche) Kontakt- und Schmierinfektion wird im kindlichen Alter eine Entzündung der äußeren Geschlechtsteile und der Scheide hervorgerufen. Durch Schmierinfektion auf die Augen übertragene Erreger rufen den Augentripper (Gonoblennorrhö) mit akuter Bindehautentzündung, starkem Eiterfluss und Gefahr eines Übergreifens auf die Hornhaut hervor. Zur Vorbeugung einer Erkrankung der Neugeborenen aufgrund einer Übertragung von der erkrankten Mutter innerhalb der Geburtswege wurde bereits im 19. Jahrhundert die Credé-Prophylaxe gesetzlich vorgeschrieben. Durch den Befall der inneren Geschlechtsorgane kann bei beiden Geschlechtern eine Sterilität verursacht werden.
 
Das Überstehen der Krankheit hinterlässt keine Immunität. Die Diagnose wird durch Nachweis der Erreger im Harn, Schleimhautabstrich und durch kulturelle Anzüchtung sowie serologische Verfahren gestellt. Die Behandlung wird wegen zunehmender Penicillinresistenz der Erreger mit anderen Antibiotika oder Gyrasehemmern durchgeführt (sofort und nach 6-8 Wochen serologischer Kontrolle einer eventuell gleichzeitig erfolgten Syphilisinfektion). Der Vorbeugung dient die Verwendung von Kondomen.
 

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Trịp|per, der; -s, - [zu niederd. drippen = tropfen, also eigtl. = Tropfer (nach dem eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre)]: Gonorrhö: [den, einen] T. haben; sich den T. holen; wie man analen und oralen T. erkennt (Silverstein [Übers.], Freuden 104).

Universal-Lexikon. 2012.

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